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Photonik

zurück   Nichtlineare Spektroskopie an kovalent gebundenen Chromophoren an Peptiden und Kohlenhydraten

Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der AG Pflanzenphysiologie im Institut für Biochemie und Biologie unserer Universität

Fragestellung:


  • Aufklärung von Elektronen- und Energieübertragungsprozessen in Pigmentsystemen, z.B. den lichtsammelnden Komplexen des pflanzlichen Fotosynthesesapparates mittels transienter - z.B. "Excited State Absorption" (=ESA) -Spektroskopie im Femtosekundenbereich
  • Erfassung von Änderungen der räumlichen Struktur von Proteinen, also von konformativen Änderungen und Faltungsprozessen bzw. Zuständen mittels ESA
    Motivation: Veränderungen in der 3D-Struktur von Proteinen sind wesentliche Prozesse in der Natur, z.B. als Bestandteil enzymatischer Reaktionen. Fehlfaltungen können zu Aggregationen führen, wie z.B. bei den Prion-Proteinen. Native Faltung ist Voraussetzung für funktionelle Interaktion mit anderen Proteinen.

Ergebnisse:


Es wurden ein kleineres monomeres Protein und ein Fluoreszenzmarker, dessen ESA erfasst werden kann, ausgewählt. Das Modellsystem aus dem Protein Myoglobin (roter Muskelfarbstoff, Sauerstoffüberträger, vergl. Ribbon-Modell) und dem Fluoreszenzfarbstoff Fluorescein-isothiocyanat (FITC) wurde synthetisiert, gereinigt und mit verschiedenen Methoden charakterisiert.

Synthese: Die Kopplungsprodukte sind hinsichtlich der Anzahl der Fluorophore pro Proteinmolekül und deren Lokalisation am Protein chemisch heterogen (Nachweis über UV/VIS-Spektroskopie, HPLC, MALDI-TOF-Massenspektrometrie). Bevorzugte Kopplungsstellen sind die Lysinreste 45, 62, 87, 98, 145 und der N-Terminus (vgl. Bild) ESA-Spektroskopie: Die ESA-Spektren nativer Kopplungsprodukte weisen zwei Maxima auf (bei ca. 405 und 435 nm). Das ungebundene Fluorophor wie auch der denaturierte Protein-Fluorophor-Komplex besitzen ein einziges Maximum bei 410 nm (vgl. Grafik). Somit ist die Fluorophorpopulation im nativen Protein auch photophysikalisch verändert, und wie sich durch Vergleich mit Fluoreszenzabklingdaten ergibt, auch heterogen.
     

Schlußfolgerung:


Extern gebundene Fluorophore sind als Reporter ihrer Proteinumgebung geeignet. Dies spiegelt sich in ihren ESA-Spektren wider.
 
Sekretariat