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SBS-Spiegel
Untersuchungen der stimulierten Brillouin Streuung (SBS) zur Realisierung von phasenkonjugierenden Spiegeln
(PCM). Die Möglichkeit der Kompensation von Phasenstörungen (siehe Abb.1) in Festkörperlasern führte in den
letzten Jahren zu einer Schlüsselstellung der PCMs bei der Entwicklung von
Lasern mit sehr guter Strahlqualität bei gleichzeitiger hoher
Ausgangsleistung.
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Kompensation von Phasenstörungen mit einem PCM
Gegenüber anderen nichtlinearen Prozessen, die eine Phasenkonjugation ermöglichen, wie die Photorefraktion und
die entartete Vierwellenmischung, zeichnet sich ein PCM auf Basis der SBS durch eine einfache Realisierung aus.
Die SBS beschreibt die Streuung von Licht an einer selbstinduzierten Schallwelle (Dichtemodulation). Anschaulich
kann der Prozess der SBS anhand der Abb. 2 wie folgt erklärt werden. Ein Pumpfeld mit der Intensität
Iin wird in ein geeignetes SBS-Medium eingestrahlt. Dabei kommt es zur spontanen Brillouin-Streuung an
thermisch angeregten, statistisch verteilten Dichtefluktuationen (1). Die Streuung ist ungerichtet, aber ein
geringer Teil des eingestrahlten Lichtes fällt genau in sich zurück und es kommt zur Interferenz (2). Diese
Intensitätsmodulation des elektrischen Feldes induziert via Elektrostriktion eine Dichtemodulation im Medium (3).
Durch wiederholte Reflexion des Pumpfeldes an dieser von ihm selbst dem Medium aufgeprägten Schallwelle kommt es
zu einer Verstärkung des Prozesses (4).
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Für die Anwendung dieser SBS-Spiegel ist es wichtig die Eigenschaften der Spiegel genau zu kennen, insbesondere
die SBS-Schwelle, die Brillouin-Frequenz und das maximale Reflexionsvermögen. Als SBS-Schwelle bezeichnet man
die eingestrahlte Leistung oder Energie, ab der der Spiegel einen Reflexionsgrad von 1% aufweist. Das
reflektierte Licht erfährt bei der SBS eine Dopplerverschiebung durch die sich mit Schallgeschwindigkeit v in
die entgegengesetzte Richtung ausbreitende Schallwelle. Der Betrag der Verschiebung wird als Brillouin-Frequenz
bezeichnet und kann je nach Material einige hundert MHz bis GHz betragen.
Die Leistungsschwelle liegt bei
herkömmlichen SBS-Spiegeln (Bulkmedien), bei denen das zu konjugierende Licht in das SBS-Medium fokussiert wird,
über 10 kW (Spitzenleistung). Aufgrund dieser hohen Schwelle sind diese Spiegel nur für gepulste Lasersysteme
einsetzbar. Wesentliches Ziel dieser Untersuchungen ist es, SBS-Spiegel mit Leistungsschwellen deutlich unter
100 W zu entwickeln, damit diese Spiegel auch in quasi-cw oder sogar cw Lasern eingesetzt werden können. Das
folgende Photo zeigt, von der Arbeitsgruppe entwickelte, SBS-Spiegel.
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Dr. Heuer
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